Kvarner

Tag 6
Nach 3 Nächten in der Marina Veruda, die um diese Jahreszeit mit Euro 51,-pro Tag noch ausgesprochen günstig ist, geht es endlich weiter.
Unter Maschine raus dem Hafen, der mich während des heftigen Jugos und dem ausgedehnten Regentag gut geschützt hat.
Vor der Bucht erwartet mich leichter bis mittlerer Südostwind, also genau aus der Richtung wohin ich hin will. Also setze ich die Segel und kreuze so gut es geht gegen den Wind; zuerst einen langen Schlag Richtung Süden und sobald die südliche Spitze Istriens sicher in meinem Kielwasser liegt, wende ich Richtung Osten.

Dabei dreht der Wind langsam nach Süden, was mir wiederum hilft, das Ziel Losinj direkter zu erreichen. Nachdem der Kvarner zu 2/3 geschafft ist, schläft nach 5 wundervollen Segelstunden der Wind ein. Mit der Maschine geht es weiter zum heutigen Tagesziel: die Ankerbucht Liski auf Losinj.
Einsam ist es hier: drei noch unbewohnte Ferienhäuser, eine Fischerhütte und ich höre drei Schafe, die mich nach dem Abendessen in den Schlaf blöken.

Tag 7
Kein Wind, nicht einmal ein laues Lüfterl!
Die Fahrt unter Maschine bietet wieder ausreichend Strom, um diverse Arbeiten durchzuführen und auch die entspechende Zeit unter Deck zu verbringen. Alle 10 Minuten ein Rundumblick, ob mir andere Boote eventuell in die Quere kommen könnten, ist bei langsamer Fahrt durchaus ausreichend. Bei einem Kontrollblick huscht etwa 100 m Backbord etwas Schwarzes durch mein Blickfeld.
Bereits die zweite Delfinsichtung in dieser Woche, und diesmal habe ich auch daran gedacht, sie im Speicher meiner Kamera zu verewigen.

Ursprünglich wollte ich in der Bucht Griparica auf Skarda übernachten, aber die Bojen waren dort noch nicht ausgebracht und da die Bucht extrem schmal ist, kann nur ein Boot ankern.
Mist, blöderweise ist schon der eine vor mir da…. *grrr*
Also weiter noch etwas südlicher in die Bucht Mljake auf der Insel Ist.
Bester Ankergrund auf 4 Meter Wassertiefe und ein sehr schöner Rundumblick bestätigten mir, dass es besser war, diese Bucht eher unfreiwillig gefunden zu haben.

Bei diesem schönen Rundumblick fiel mir auf, dass da doch noch was an Deck festgezurrt lag. Ein Bimini, welches ich mir probehalber bereits in Wien kaufte. Nichts Besonderes und nur Aluminiumgestänge, aber gerade richtig, um zu sehen, ob man bei einem Mittelcockpit mit einem Bimini glücklich werden kann.
Die Halterungen habe ich einstweilen nur mit Panzerband ans Deck geklebt, um die idealen Winkel heraus zu finden. Ebenso musste auch das Gestänge etwas gekürzt werden, da die Jo Eh einen recht niederen Großbaum hat. Aber ich finde für so ein Low-Cost-Teil kann sich das Ergebnis echt sehen lassen.

Zumindest muß man nun nicht mehr in der prallen Sonne braten.

Tag 8
Für heute lautet die Wettervorhersage: viel Wind in die richtige Richtung. Vorbei an Molat, Sestrunj, Ugljan und Pasman treiben mich 25 Knoten achterlicher Wind voran. Tja, leider ist dieser schöne Segelwind auch von Dauerregen begleitet, aber dank des neuen Biminis kann ich nun draußen stehen und werde dabei auch nicht naß.
Die heutige Tagesetappe beträgt knapp 37 Seemeilen und ist damit bisher die längste Etappe dieses Törns.
An der Südspitze Pasmans liegt die Ankerbucht Landin, wo reichlich Bojen ausgelegt sind und sicheren Halt für eine stürmische Nacht versprechen. Richtig müde brauche ich ein kurzes Power-Napping-Schläfchen, um mich zum späteren Abendessen Kochen aufraffen zu können.


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